Athen erlebt zwei Sensationen an einem Tag: Der Triumph des Alkibiades, der umjubelte Aufbruch zur kriegerischen Sizilien-Expedition (415 v.Chr.) fällt zusammen mit der von Sokrates selbst provozierten Verhaftung des Philosophen. In ihm hat Klaus Mann den Typus des großstädtischen Intellektuellen gezeichnet, hochmütig und verliebt allein in die Ratio.
Sein Gegenspieler Alkibiades, von der Masse als Held vergöttert und zum Führer ernannt, hat das Volk zu einem imperialistischen Abenteuer aufgehetzt; doch er ist nur Werkzeug. Timon, von Menschenhass und Weltverachtung getrieben, schmiedet ein raffiniert eingefädeltes Komplott. Er hat in Alkibiades den "künftigen Verderber Athens" erkannt, der den "Triumph des Anti-Geist" vollkommen machen wird. Timons Weltanschauung: "Die einzige Dialektik, die ich kenne, ist die, dass die Macht das Recht niedertrampelt" steht gegen Klaus Manns noch 1930 geäußerte Überzeugung: "Das Wort hat immer noch den Sieg davongetragen über die Macht."
Alkibiades | Peggy Knopf | |
Kallias | Christin Böhme | |
Kleineas | Catrin Böhm | |
Kriton | Sabine Geiser | |
Lysis | Petra Kretschmer | |
Meletos | Christine Sina | |
1. junger Mensch | Bettina Zorn | |
2. junger Mensch | Eva Zemsch | |
Phaidros | Dirk Wolf | |
1. Richter | Patrick Volk | |
2. Richter | Holger Höpfner | |
Sokrates | Mathias Hinderer | |
Tänzerin | Charlotte Singrün | |
Timon | Susanne Kröhl | |
Xanthippe | Jutta Koffler | |
Technik | Marc Gierich / Holger Höpfner / Patrick Volk | |
Regie | Birgit Voigt |