1991: Athen

von Klaus Mann

Athen erlebt zwei Sensationen an einem Tag: Der Triumph des Alkibiades, der umjubelte Aufbruch zur kriegerischen Sizilien-Expedition (415 v.Chr.) fällt zusammen mit der von Sokrates selbst pro­vozierten Verhaftung des Philosophen. In ihm hat Klaus Mann den Typus des großstädtischen Intellektuellen gezeichnet, hochmütig und verliebt allein in die Ratio.

Sein Gegenspieler Alkibiades, von der Masse als Held vergöttert und zum Führer ernannt, hat das Volk zu einem imperialistischen Abenteuer aufgehetzt; doch er ist nur Werkzeug. Timon, von Men­schenhass und Weltverachtung getrieben, schmiedet ein raffiniert eingefädeltes Kom­plott. Er hat in Alkibiades den "künftigen Verderber Athens" erkannt, der den "Triumph des Anti-Geist" vollkommen machen wird. Timons Weltanschauung: "Die einzige Dialektik, die ich kenne, ist die, dass die Macht das Recht niedertrampelt" steht gegen Klaus Manns noch 1930 geäußerte Überzeugung: "Das Wort hat immer noch den Sieg davongetragen über die Macht."

Alkibiades   Peggy Knopf
Kallias   Christin Böhme
Kleineas   Catrin Böhm
Kriton   Sabine Geiser
Lysis   Petra Kretschmer
Meletos   Christine Sina
1. junger Mensch   Bettina Zorn
2. junger Mensch   Eva Zemsch
Phaidros   Dirk Wolf
1. Richter   Patrick Volk
2. Richter   Holger Höpfner
Sokrates   Mathias Hinderer
Tänzerin   Charlotte Singrün
Timon   Susanne Kröhl
Xanthippe   Jutta Koffler
     
Technik   Marc Gierich / Holger Höpfner / Patrick Volk
     
Regie   Birgit Voigt