"Theaterspielen ist für mich ein gemeinschaftlicher, künstlerischer Prozess des Probierens und Experimentierens, der die ganze Persönlichkeit fördert. Auf der Bühne wird Literatur lebendig, Ideen nehmen Gestalt an, junge Menschen begegnen sich selbst und der Welt. Irgendwann kommt dann dieser magische Moment, in dem aus den vielen, zum Teil mühsam erprobten Einzelheiten ein Ganzes wird. Die Zuschauer strömen in den Saal, das Licht geht an und eine neue Aufführung beginnt. Das ist immer wieder Herzklopfen pur!"
Von Sommer 2016 bis Sommer 2023 leitete Melanie Hong gemeinsam zunächst mit Katrin Fuchsloch und dann mit Achim Bergemann das theater-am-mpg.
Melanie Hong unterrichtet neben Ihrer Arbeit als Lehrerin seit 2012 den Zusatzkurs Theaterpraxis an der Schule am Staatlichen Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Gymnasien) Karlsruhe. Sie ist Mitglied in Jury und Kuratorium des Landeswettbewerbs für deutsche Sprache und Literatur Baden-Württemberg und Fachberaterin am ZSL für das Fach Deutsch.
Neben eigenen schauspielerischen Erfahrungen in Schulzeit und Studium widmete sie sich dem Theater auch wissenschaftlich in ihrer Dissertation Gewalt und Theatralität in Dramen des 17. und des späten 20. Jahrhunderts – Untersuchungen zu Bidermann, Gryphius, Weise, Lohenstein, Fichte, Dorst, Müller und Tabori. Nach Studium in Göttingen und London sowie Referendariat in Berlin, unterrichtete sie von 2006 bis 2016 am Edith-Stein-Gymnasium und leitete gemeinsam mit Torsten Zander die dortige Theater-AG. Seit 2008 unterrichtet sie auch das Wahlpflichtfach Literatur und Theater.
2008
Peter Shaffer, Komödie im Dunkeln
2009
Coline Serrault, Hase Hase
„Geschichtsunterricht im Jahre 2109“
(Kulturhaus Osterfeld (LuT))
2010
Joseph Kesselring, Arsen und Spitzenhäubchen
Arthur Schnitzler, Der grüne Kakadu (LuT)
2011
William Shakespeare, Was ihr wollt
Robert Thomas, Acht Frauen (LuT)
2012
Thornton Wilder, Wir sind noch einmal davon gekommen
2013
Disney’s Diary – Geh und zünde die Hexe an (LuT)
William Shakespeare, Ein Sommernachtstraum
2014
Isola, Eigenproduktion nach Isabel Abedi
2015
Ken Campbell, Mr. Pilks Irrenhaus
2016
ZeiTrauMomo (LuT)
Bertolt Brecht, Der gute Mensch von Sezuan
2017
Eugène Ionescu, Die Nashörner
2018
Tankred Dorst, Toller
2019
Victor Gombrovic, Yvonne, die Burgunderprinzessin
2020
Arthur Schnitzler, Der grüne Kakadu (nicht aufgeführt)
2021
William Shakespeare, Ein Sommernachtstraum
(Open Air)
2022
Beate Rüter, Die Verwandlung. Nach einer Erzählung von Franz Kafka
2023
Ingrid Lausund, Hysterikon
"Bewegung, Bild, Raum, Sprache, Licht, Ton und Ausstattung - das Zusammenspiel so unterschiedlicher Elemente macht für mich den Reiz von Theater aus. Eine große Chance für unsere Schüler am MPG und ihre vielfältigen Talente und Interessen! Ich möchte den künstlerischen Aspekt des Theaters betonen und gerade an einer Schule mit Kunstprofil ergeben sich durch die intensive Zusammenarbeit von Theater und Kunst Synergieeffekte. Schüler, die nur wenig oder gar nicht auf der Bühne stehen wollen, können auch Teil der Theaterfamilie und wichtiger Bestandteil der Inszenierung werden. Auf der anderen Seite werden die Schauspieler in die gesamte Inszenierung eingebunden: Sie erleben die vielschichtige Arbeit, die hinter einer Inszenierung steckt und sind Teil dieser Entwicklung, eignen sich das Stück ganzheitlich an und werden Teil eines Gesamtkunstwerks."
Seit Sommer 2016 leitet Katrin Fuchsloch gemeinsam mit Melanie Hong das theater-am-mpg. Die beiden feierten ihren Einstand im März 2017 mit der Aufführung von Eugène Ionescos Stück Die Nashörner.
Katrin Fuchsloch befasste sich seit ihrem Studium an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste und der Universität in Karlsruhe mit Schnittstellen zwischen Kunst und Literatur - so auch in ihrer Abschlussarbeit „Der gute Gott von Manhattan“, in der das Alterswerk Goethes und Picassos mit dem Hörspiel der damals 31jährigen Ingeborg Bachmann in einer Rauminstallation in Dialog trat.
Kern ihrer Arbeit ist das Entwickeln narrativer Räume. Das Thema des Gesamtkunstwerks sowie Einflüsse kunstnaher Bereiche wie z.B. Ausstellungsdesign, Architektur, Plakatkunst, Mode, Kunsthandwerk, Film, Musik und Musikvideos prägen ihre künstlerische Arbeit und weckten früh das Interesse an Theater und Szenografie.
Im Anschluss an das Lehramtsstudium folgte ein Aufbaustudium Freie Kunst bei Prof. Meuser und Heike Föll in Karlsruhe. Zwischen Studium und Referendariat sowie während eines Sabbatjahres gab es längere Arbeitsaufenthalte in London, New York und Paris. Katrin Fuchsloch arbeitet neben ihrer Tätigkeit als Lehrerin in ihrem Atelier in Karlsruhe.
Seit dem Referendariat 2007/08 in Freiburg führte sie ihre Laufbahn an drei unterschiedliche Gymnasien mit Kunstprofil - von 2008 bis 2014
arbeitete sie zusammen mit Melanie Hong am Edith-Stein-Gymnasium in Bretten.
27 Jahre führte Birgit Voigt Regie in der Theater-AG des Max-Planck-Gymnasiums in Rüppurr. Das erste Stück 1989, dann aus Angst und Unerfahrenheit: Pause! Aber ab 1991 jedes Jahr ein neues Stück!
Für die Schüler und Schülerinnen, die inzwischen ab der 9.Klasse in die Theater-AG eintreten können, ist dies zum einen der Beginn eines erst langsam richtig hochgeschätzten Entwicklungsschrittes, der ihnen Selbstvertrauen, Disziplin und Teamfähigkeit näher bringt; für einige jedoch auch die Vorstufe einer Karriere in diesem künstlerischen Bereich - ob als Regisseure, Drehbuchautoren (Magnus Vattrodt) oder Schauspieler an renommierten Bühnen (z.B. Florian Hertweck, der am Staatstheater als Bob Dylan gastierte). In ihrer Funktion als Multiplikatorin des Regierungspräsidiums Karlsruhe für Schultheater organisierte Birgit Voigt aber auch die Karlsruher Schultheaterwoche (4.5.-11.5.2016) im Sandkorn-Theater und brachte TheatermacherInnen aller Schularten zusammen. Gemeinsam mit der damals stellvertretenden Intendantin Steffi Lackner dramatisierte sie zunächst "Effi Briest" von Theodor Fontane und zusammen mit dem Regisseur Victor Carcu "Der Prozess" von Franz Kafka. Für den Sandkorn-Jugendclub inszensierte sie zusammen mit dem Schauspieler und Regisseur Christian Theil das neue Stück "Mädchen wie die" von Evan Placey, das im März und Mai 2017 im Sandkorn-Theater zu sehen ist.
Wesentlich war ihr dabei, dass die sogenannten Sternchenthemen den Schülerinnen und Schülern in einer nachvollziehbaren und textnahen Bühnenversion präsentiert werden. Theorie und Praxis stehen auch im Mittelpunkt des seit 2008 neu eingerichteten Wahlfaches "Literatur und Theater". Es umfasst vier halbjährige Kurse mit je zwei Wochenstunden und es kann unter bestimmten Voraussetzungen mündliches Abiturprüfungsfach sein. Besonders spannend fand Birgit Voigt an ihren Kursen, wie SchülerInnen, die nicht in der Theater-AG waren, mit den vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten im Umgang mit Texten und mit theatralen Zugängen umgehen können. "Eigentlich sollten derartige Kurse nicht erst in der Oberstufe angeboten werden; Theater wirkt in besonderer Weise persönlichkeitsbildend und damit sollte man schon im Kindergarten beginnen."